Sicherung vorm „Zerfließen in’s Endlose.“ Jacob Burckhardt und die Funktion des Formatbegriffs im Zeitalter der Medienkonvergenz
Ich will zeigen, wie sich der komplexe diagnostische Apparat rund um die Frage nach dem Status des Postkinematografischen auf einen Formatbegriff bezieht, der die Grenzen der Expansion oder ‚Dehnung‘ des bewegten Bildes festzulegen versucht. Im Falle der Analysen, die Casetti vorgelegt hat, ist statt von Format allerdings von ‚Erfahrung‘ (experience) die Rede, ein reichlich schwammiger Begriff, der allerdings die relative Stabilität des Konzepts ‚Kino‘ über alle medienhistorischen Brüche hinweg garantiert. Mit der „repair“-Funktion hat Casetti fürs Kino (als einem ähnlich ’stabilen‘ Medium wie die Malerei, auf die sich Jacob Burckhardt in seinem Vortrag „Format und Bild“ bezieht) diese gegenläufigen, konservierenden und konservativen Funktionen einer ‚persistence‘ beschrieben, die auch unter radikal veränderten Bedingungen einen medialen Identitätskern bewahrt.